Austausch von A – Z

Von Autofahren bis Zähneputzen

„Wie fahrt ihr in den Urlaub?“, „Welches Shampoo benutzt du?“, „Wie überlebt ihr die Zeit der Läufigkeit mit Rüden im Haus?
Ihr habt Fragen zur Hundehaltung? Oder spezifisch zu Zwergpudeln? Schreibt mir gerne in den Kommentaren eure Fragen und ich teile meine Erfahrungen!

  • 25.04.2024

    Vor einiger Zeit habe ich im Internet folgende Frage gesehen:“ Werden Pudel oft krank“?

     

    Hier die dazugehörige Antwort:

    „Was nur wenige wissen, ist allerdings, dass Pudel zu den Rassehunden mit häufigen Gesundheitsproblemen gehören. Dazu gehören bei kleineren Pudelrassen Augenerkrankungen wie grauer Star und fortschreitender Netzhautschwund, der zur Erblindung führt.

     

    Diese Aussage hat mich dann doch etwas irritiert bzw. schon fast schockiert und darum möchte ich gerne mal ein paar Worte zu den Erbkrankheiten beim Pudel sagen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass es sich beim Kauf eines Pudel um ein Roulettespiel handelt (wird mein Pudel nach einigen Jahren aufgrund von Netzhautablösung blind oder nicht).

    Wie bei jeder anderen Hunderasse so gibt es natürlich auch beim Pudel verschiedene Genkrankheiten. Unter anderem auch die PRA .

    Die Progressive Retina Atrophie (PRA) wird zumeist autosomal rezessiv vererbt. Autosomal bedeutet, dass diese Augenerkrankung sowohl von einer Hündin als auch von einem Rüden an die Nachkommen vererbt werden kann.

     

    Vererbung und züchterische Maßnahmen der PRA

    Die PRA (Progressive Retina Atrophie) gehört mit zu den wichtigsten erblichen Augenerkrankungen des Hundes (nicht nur des Pudel).

     Betroffene Tiere tragen die Anlage der PRA in

    homozygoter Ausprägung in sich, wobei die Erkrankung erst ab einem bestimmten Lebensalter auftritt.

    Andererseits gibt es sog. „Träger“ des Gens, die selbst gesund bleiben, die PRA aber weitervererben können.

     

    PRA wird autosomal rezessiv vererbt. Autosomal bedeutet, es ist nicht an das Geschlecht

    gebunden. Rezessiv bedeutet, dass die Krankheit nur dann zum Ausbruch kommt, wenn ein Hund zwei mutierte Allele „a“ trägt. Trägt er nur ein mutiertes, krankmachendes Allel „a“ wird es vom dominanten gesunden Allel „A“ überlagert.

     

    Heutzutage kann man einen Gentest machen lassen, um zu schauen, welchem Genotyp mein Zuchtrüde oder meine Zuchthündin angehören.

    Für die Zucht ermöglicht dieser Gentest nun ein weites Spektrum an Möglichkeiten. Bei korrekter Verpaarung getesteter Hunde muss nie wieder ein Hund auf die Welt kommen, der an PRA erkrankt!

    Und das ist möglich, ohne den Genpool weiter einzuschränken, denn auch Hunde mit ein- oder zwei mutierten Allelen werden – verpaart man sie mit Hunden mit zwei gesunden Allelen – keine PRA kranke Welpen zur Welt bringen

     

    Genotyp A: Besitzt zwei gesunde Allele „A“. Bekommt keine PRA und kann sie auch nicht vererben.

    Genotyp B: Besitzt ein gesundes Allel „A“ und ein krankmachendes Allel „a“. Bekommt keine PRA,kann sie aber vererben.

    Genotyp C: Besitzt zwei krankmachende Allele „a“. Kann an PRA erkranken und vererbt sie.

    Ein Hund mit Genotyp A kann an jeden seiner Nachkommen nur ein gesundes Allel vererben.

    Ein Hund mit Genotyp B kann an jeden seiner Nachkommen entweder ein gesundes oder ein

    krankmachendes Allel vererben. Ein Hund mit Genotyp C kann an jeden seiner Nachkommen nur ein krankmachendes Allel vererben.

     

    Genotyp A: Besitzt zwei

    gesunde Allele. Bekommt keine PRA und kann sie auch nicht vererben.

     

    Genotyp B: Besitzt ein gesundes und ein krankmachendes Allel. Bekommt keine PRA, kann sie aber vererben.

    .

    Genotyp C: Besitzt zwei krankmachende Allele. Kann PRA bekommen und vererbt sie.

     

     

    AxA

    Werden zwei Hunde des Genotyps A

    miteinander verpaart, so werden 100 %

    der Welpen ebenfalls den Genotyp A

    besitzen.

    AxB

    Wird ein Hund des Genotyps A mit

    einem Hund des Genotyps B verpaart,

    werden 50 % der Welpen den Genotyp

    A und 50 % der Welpen den Genotyp

    B besitzen.

    AxC

    Wird ein Hund des Genotyps A mit

    einem Hund des Genotyps C verpaart,

    werden 100 % der Welpen den

    Genotyp B besitzen.

    BxB

    Werden zwei Hunde des Genotyps B

    miteinander verpaart, werden 25 % der

    Welpen den Genotyp A, 50 % der

    Welpen den Genotyp B und 25 % der

    Welpen den Genotyp C besitzen.

    BxC

    Wird ein Hund des Genotyps B mit

    einem Hund des Genotyps C verpaart,

    werden 50 % der Welpen den Genotyp

    B und 50 % der Welpen den Genotyp

    C besitzen.

    CxC

    Werden zwei Hunde des Genotyps C

    miteinander verpaart, werden 100 %

    der Welpen ebenfalls den Genotyp C

    besitzen.

     

    Darum ist es wichtig, dass mit allen Hunden, mit denen gezüchtet werden soll, auch ein Gentest gemacht wird. BEI ALLEN RASSEN UND AUCH BEI MISCHLINGEN wie z.B. dem Labradoodle. Das Risiko z.B. einer PRA ist bei beiden gegeben.

    Abstammungspapiere sehen meistens schön aus und sind auch wichtig, wenn man mit seinem neuen Familienmitglied später auch züchten möchte (oder auch nur einen einzigen Wurf plant), aber noch wichtiger sind Gentests  und Gesundheitszeugnis der Elterntiere.

    Bitte lasst euch diese beim Kauf eures Welpen zeigen und erklären.

     

    Fazit ist für mich:

    „Der Pudel ist nicht mehr oder weniger krank wie jede andere Hunderasse auch. Durch Gentests und dadurch entsprechende Auswahl der Zuchthündin bzw. des Zuchtrüden können mittlerweile viele Genkrankheiten ausgeschlossen werden. Zuchtverbände fordern diese Gentests (unser Verband sogar ein DNA-Profil vom Rüden) und das ist auch gut so.

     

    Natürlich kann kein Züchter lebenslange Gesundheit und Schönheit garantieren. Selbst wenn ein Wurf mit äußerster Sorgfalt geplant wird! Immerhin handelt es sich um Lebewesen, deren Entwicklung niemand vorhersagen kann.